Fünf Jahre Anhalt-Hospiz Zerbst

Ein Hospiz ist ein Ort der Gemeinschaft, ein Raum zum Loslassen, hilfreich für Gäste und Besucher, aber auch ein Ort des Fragens, sagte Pfarrer Albrecht Lindemann in der Andacht zum fünfjährigen Jubiläum des Anhalt-Hospiz Zerbst. Dann stimmte der Posauenchor „Ich bin ein Gast auf Erden“ an. Gesungen wurden Strophen von Paul Gerhardt und von - „Muss mich beizeiten wenden von allem, was mich hält “ - Gerhard Schöne.

Das Hospiz habe, so Andreas Dittmann, Bürgermeister der Stadt Zerbst, einen Platz in der Stadt und in den Herzen der Menschen gefunden. Er vernehme in Begegnungen mit Bürgern immer wieder Dankbarkeit. Johannes Koschig, Geschäftsführer der Anhaltischen Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH, betonte, dass das Sterben zum Leben gehöre und somit einen Ort mitten in der Gesellschaft und der Familie haben müsse.

Würde ermöglichen, Wünsche erkennen, Symptome lindern, Menschen auch und gerade am Lebensende in ihrer Einzigartigkeit zu sehen, sei Ziel und Aufgabe der Hospizarbeit, sagte Sindy Herrmann, Vorsitzende des Vorstandes des Hospiz- und Palliativverbandes Sachsen-Anhalt e.V., in ihrem Grußwort und bedankte sich, wie ihre Vorredner, bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, sowie bei denen, welche die Hospizarbeit in Zerbst unterstützen.

In den vergangenen Jahren wurden im Anhalt-Hospiz Zerbst jährlich etwa 100 Gäste betreut. Höhen und Tiefen habe es gegeben, sagt Yvonne Knamm, Hospizleiterin in Zerbst. Vor allem die Zeit der Pandemie mit ihren beträchtlichen Einschränkungen sei eine Herausforderung gewesen. Die Gäste seien erst sehr spät gekommen, was die Verweildauer und damit die Möglichkeit, Beziehungen und Vertrauen aufzubauen, stark minimiert habe. Aber schon schaut Yvonne Knamm nach vorn. Ihren Hund habe sie schon oft mit in das Hospiz genommen. Nun sei sie Fachkraft für tiergestützte Intervention geworden und träume davon, Tiere vor Ort zu halten. „Vielleicht Hühner“, sagt sie. Längst wird im Anhalt-Hospiz Zerbst die Natur- und Aromapflege ergänzend zur medizinischen Palliativversorgung eingesetzt. Und im Foyer wächst, finanziert durch Spenden, eine Mooswand, wie ein Stück Wald im Hospiz.

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